Kaum war Weihnachten vorbei, galt es für die Kollegen von BAT e.V. und Mausohr e.V., sich wieder an die Arbeit zu machen. Mit der Winterexkursion in die Schorfheide starteten die Kontrollen in die Winterquartiere.
Grundsätzlich gilt: Betreten des Winterquartiers verboten! Eine Störung im Winterquartier kann einen gefährlichen Energieverlust für die schlafenden Tiere bedeuten. Nur mit Ausnahmegenehmigung betreten wir die Höhlen, Bunker, Stollen und Keller einmal im Winter.
Die ersten 27 Quartiere sind bereits geschafft. Dabei haben wir schon fast 800 Fledermäuse entdecken können. Nur die wenigsten hängen frei an Decken und Wänden. Oft braucht es den geübten Blick des erfahrenen Beobachters um in engen Fugen und Spalten an einem Ohr, einen Fuß und einem Stück Fell eine Fledermausart erkennen und bestimmen zu können.
In den von uns betreuten Quartieren sind besonders die Wasser- und die Fransenfledermaus häufig vertreten. Wir haben aber auch Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr, Mopsfledermaus und seit langen Jahren mal wieder ein Graues Langohr gefunden. Insgesamt konnten wir 8 verschiedene Arten feststellen.
Seit vielen Jahrzehnten werden die Fledermäuse in den von uns betreuten Quartieren mit Klammern am Unterarm markiert. Diese Fledermausringe machen es möglich, das Leben, das Alter und die Wanderungen des Tieres bei regelmäßigen Wiederfunden nachzuvollziehen. Bei Tieren, die weniger versteckt sitzen und bei denen das Ablesen des Ringes möglich ist, werden diese entsprechend kontrolliert. Bei einigen Arten finden auch Neuberingungen statt.
Hierbei sind für uns insbesondere die Erkenntnisse über die Beziehungen zwischen dem Sommer- und Winterquartier aber auch die Verbindungen der Winterquartiere untereinander besonders von Bedeutung.
Wir können Tiere beobachten, die zwei oder drei Schlafplätze abwechselnd nutzen. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Fledermäusen, die wir bereits seit mehr als 10 Jahren immer wieder im selben Quartier am angestammten Platz wiederfinden. Besonders diese sehr ortstreuen Fledermäuse wären von Quartiersbeeinträchtigungen oder -verlusten sehr stark bedroht.